In Martin Rütters neuem Buch ist für jede Rasse und jeden Charakter etwas dabei. Beute-, Schnüffel-, Bewegungs- und Denkspiele bieten unendliche Möglichkeiten für Beschäftigung auf dem Spaziergang oder zu Hause. Der Hundeprofi gibt Tipps, wie man die Motivation weckt, das Training aufbaut und Belohnungen einsetzt. Auch mögliche Gefahren kommen nicht zu kurz. So macht das Spiel im Mensch-Hund-Team nicht nur Spaß, es fördert auch die Bindung und macht beide Partner glücklich.
Nein, ich habe nachwievor keinen Hund. Aber ich bin nachwievor überzeugt von Martins Rütters Training für Mensch und Hund.
Entsprechend kam ich auch an diesem Buch von ihm nicht vorbei.
Grob gliedert es sich in vier Kapitel: Beschäftigung für jeden Hund – Je nach Veranlagung – Aufbau des Hundetrainings – Spielideen, für jeden etwas dabei
„Beschäftigung für jeden Hund“ – Hier wird zunächst verdeutlicht, wieso Hunde unbedingt Beschäftigung brauchen. Dabei wird Bezug darauf genommen, welche Jobs gewisse Rassen früher hatte, sodass es dem Leser einleuchtend wird, wieso welche Beschäftigung gut für bestimmte Rassen sind. Wenn man etwas (dazu) lernt bzw lernen möchte, dann muss man schließlich auch das „Warum“ verstehen Ausserdem erfährt man in diesem Kapitel, wie der Tag mit dem Hund in Sachen Beschäftigung getaktet sein sollte. Wieviel Beschäftigung ist nötig, wie lange am Stück und warum es auch Zeiten der Entspannung geben muss. Und natürlich wird hier einmal mehr aufzeigt, wie gut Beschäftigung mit dem Hund auch für den Menschen ist. Ich fand dieses Kapitel vor allem deshalb so gut, weil ich denke, dass sich längst nicht jeder angehende Hundehalter wirklich Gedanken darüber macht, was sein neuer Hausgenosse an Beschäftigung braucht. Es wird hier schon sehr deutlich, wieso Beschäftigung so wichtig ist und es ist dabei unverkennbar, dass diese eben auch Zeit und Aufwand bedeutet.
„Beschäftigung je nach Veranlagung“ – In diesem Kapitel werden zunächst verschiedene Rassegruppen aufgeführt wie zB Gesellschaftshunde, Treibhunde, Hütehunde etc. Kurz wird erläutert, wozu diesen Rassen gezüchtet wurden. Anschließend findet man jeweils Vorschläge für geeigenete Beschäftigungen. So kann man sich schon mal einlesen, was dem eigenen Hund entspricht. Weiterhin geht es in diesem Kapitel darum, die Körpersprache des Hunde kennenzulernen und sie deuten zu können. Das finde ich deshalb wichtig, weil der Hund so auch Signale darüber gibt, wie er mit der aktuellen Beschäftigung klarkommt. Und dass es keinen Sinn macht, einen Hund zu beschäftigen, wenn dieser damit überfordert ist, daran keinen Spass hat etc , sollte jedem klar sein. Spätestens nach diesem Kapitel. Zuletzt bekommt man noch einige Informationen dazu, wie man Welpen beschäftigt und wie man Hunderenter beschäftigt, sodass klar wird, Beschäftigung ist ein Hundeleben lang notwendig.
„Aufbau des Hundetrainings“ – Hier wird es nun schon deutlich praktischer. Man lernt, wie das Training aufgebaut sein sollte um zum Ziel zu kommen. So hat man einen guten ersten Leitfaden an der Hand. Danach wird darauf eingegangen, wie der Hund lernt. Auch das finde ich wichtig zu wissen, denn wenn man völlig am Hund vorbei trainiert, gar nicht weiß, wie er etwas lernt, kann einfach schnell viel schiefgehen. Belohnungen sind hier ebenfalls ein Thema, denn eine Belohnung muss nicht immer ein Leckerchen sein. Da das sicher der erste Gedanke eines Hundehalters ist, ist es gut, hier auf weitere Belohnungsformen aufmerksam gemacht zu werden. Denn oft muss es für den Hund gar kein Leckerchen sein, es gibt auch viele andere Varianten einer Belohnung. Zuletzt geht es hier noch darum, mehrere Hunde zu trainieren. Worauf kommt es dabei an? Was sollten die Hunde zuvor lernen bzw können.
„Spielideen – Für jeden etwas dabei“ – Hier sind zahlreiche Spielideen aufgeführt. Es wird erläutert, inwiefern sie für den Hund gut sind (beispielsweise um Selbstbewusstsein zu erlangen oder auch um die Orientierungsfähigkeit zu fordern und fördern). Dabei wird stets erklärt, was genau für diese Spiele notwendig ist, und wieso eigentlich. Jeder Spielidee-Abschnitt beginnt mit leichten Übungen, steigert sich dann aber in Sachen Herausforderung. So kann man sich daran entlang arbeiten, wenn die ersten Übungen gut laufen und man sich dann steigern möchte. Dieses Kapitel ist mit Recht das Umfangreichste, denn alle Theorie nutzt nichts, wenn der Hundehalter zu wenig Phantasie, zu wenige Ideen hat um seinen Hund zu beschäftigen.
Wie von den Büchern dieser Reihe bekannt, findet man auch in diesem Buch zahlreiche erklärende Bilder, die nochmal zusätzlich veranschaulichen, was in den Texten erklärt und beschrieben wird. Hier sieht man, wie Beschäftigung mit dem Hund aussehen kann und ich finde, das motiviert doch ganz schön, es selbst mal mit seinem Hund auszuprobieren. Nebenbei sind die Bilder so schön, dass es sich alleine dafür schon lohnt, das Buch mal durchzublättern. Sicher bleibt man wegen des einen oder anderen Bildes mal hängen, liest und lernt so (dazu).
Trotzdem ist es ratsam, von vorne mit dem Buch anzufangen.
Fazit: Einmal mehr ein interessantes Buch, das anhand zahlreicher Beispiele aufzeigt, wieso Beschäftigung so wichtig für den Hund ist, wonach sie sich richten sollte und worauf man bei der Auswahl achten sollte. Damit lernt man seinen Hund ja auf gewisse Weise auch nochmal neu kennen und macht sicher die eine oder andere lohnende Entdeckung, wie das Zusammenleben von Mensch und Hund noch schöner und intensiver werden kann. Für beide Seiten, denn auch darauf wird hier wieder Wert gelegt: auch der Mensch muss seinen Teil beitragen.
Titel: Hunde beschäftigen mit Martin Rütter
Autor: Martin Rütter
Seiten: 160
Verlag: Kosmos Verlag
ISBN: 978-3440144589
Preis: 19,99 (HC)
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