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Dez 17

Rezension – Die Blutschule (Max Rhode)

blutschuleEine unbewohnte Insel im Storkower See Eine Holzhütte, eingerichtet wie ein Klassenzimmer Eine Schule mit den Fächern: Fallen stellen. Opfer jagen. Menschen töten. Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das Einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird.

Ich bin totaler Fan von Sebastian Fitzek und seinen Büchern. Trotzdem war ich Pennsuse genug um als wohl eine der Letzten festzustellen, dass er dieses Buch unter einem Pseudonym geschrieben hat. Doch als das endlich auch zu mir durchgedrungen war, gab es natürlich kein Halten mehr. Zwei neue Fitzeks in einem Jahr bekommt man sonst schließlich nicht geboten!
Die Geschichte gönnt sich ordentlich Anlauf. Von dem Schrecken, der im Klappentext angekündigt wird, ist sehr lange nichts zu spüren. Lange Zeit wirkt Simons und Marks Familie ganz normal und recht harmonisch. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie der Vater sich jemals in ein solches Monster verwandeln könnte.
Vermutlich ist der Einstieg in „Die Blutschule“ bewusst so gehalten. Damit das spätere Geschehen umso grausamer und erschreckender wirkt. Trotzdem, etwas kürzer hätte man das für mich schon halten dürfen. Ich habe mich irgendwann doch gefragt, wann es denn endlich mit der Blutschule und dem eigentlichen Horror losgehen würde. Dabei habe ich sogar mal den Schnitt kontrolliert um zu sehen, wie viele Seiten dafür nur noch übrig bleiben würden. Uninteressant ging es zwar nie zu, aber doch eine Sour langatmig.
Nun braucht es nunmal etwas, das einen an sich ganz treusorgenden Familienvater in ein Monster verwandelt. In diesem Falle ist es etwas Mystisches, Übersinnliches, wenn man so will. Das kannte ich von Sebastian Fitzek noch nicht, aber unverkennbar hat er auch in dieser Hinsicht Ideen. Als so richtig innovativ habe ich sie zwar nicht empfunden (ähnliches gibt es immer mal wieder in dem Genre), aber es ist angenehm schaurig und rätselhaft beschrieben. Da kann man schon eine Gänsehaut bekommen.
Nach diesem Vorfall, der für Simon und Mark für den größten Horror ihres Lebens sorgt, ging es dann endlich mit der Blutschule zur Sache. Und schon machte die Geschichte bei mir wieder Pluspunkte. Ich mag es in Büchern (und Filmen) ganz gerne blutig und brutal, eben so horrormäßig. So habe ich mit den beiden Jungs zu jedem Augenblick mitgefiebert und mich bei den Aufgaben, die ihnen ihr Vater stellt, vor Ekel und Grausen förmlich gewunden. Also, wenn man auf so etwas steht, dann wird man hier bestens bedient. Wer dafür nichts übrig hat, sollte die Finger von der „Blutschule“ lassen

„Die Blutschule“ liest sich wie jedes Buch von Sebastian Fitzek: in rasantem Tempo, das einem einfach nicht erlaubt, es mal beiseite zu legen. Ich frage mich jedes Mal aufs Neue, wieso das so ist, aber so ganz habe ich es noch nicht erfasst. Es ist irgendwie dieser zwar lockere Erzählstil, der auf der anderen Seite aber im Nullkommanix für Spannung und -wie hier- Grusel sorgt.

Zum Titel passend ist auf dem Cover ein alter Schultisch samt Stuhl zu sehen. Die Kratzer in der Tischplatte verheißen nichts Gutes und so wird man schnell neugierig. Das Motiv verspricht defintiv eine spannende Geschichte. Und unheimlich wirkt es mit dem finsteren Hintegrund obendrein.

Fazit: Insgesamt hat mir das Buch also gut gefallen. Sebastian Fitzek kennt sich offensichtlich auch mit Storys mit leicht übersinnlichem Einschlag aus. Trotzdem, eine Fortsetzung oder weitere Bücher in diesem Stil muss es für mich nicht unbedingt geben. Ich halte mich da doch lieber an seine (Psycho)thriller.


Titel: Die Blutschule
Autor: Max Rhode
Seiten: 256
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3404172672
Preis: 12,99 (Broschiert)

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