Frank Reznik ist kein Held, doch wie er feststellen darf, hat die Wand ihre eigenen Gesetze. Plötzlich kann er Leben retten. Oder war es das Mädchen, das Kaisa Almgren vor dem Tod bewahrte? Leben, um dann doch zu sterben. Sind sie deswegen hier?
Fest steht nur: Die Gesetze der Wand fordern ihre Opfer. Mit aller Härte, wie der zusammengewürfelte Haufen erneut erfahren muss, bei der Suche nach Nahrung und bei ihrem Aufstieg zu dem Plateau, das ihnen Wasser verspricht. Wer es bis nach oben schafft, verzweifelt an der Ungewissheit, der Angst vor dem Abgrund und was im Nebelmeer darin lauert. Oder vor dem Dämon, den Kaisa zu erkennen glaubt, jetzt, da nach und nach die Masken derer fallen, die mit ihr in der Wand gefangen sind. Und sie ahnt, dass das Tor zur Hölle bereits weit offen steht.
In den letzten Teilen trieb mich ja die Angst um, dass die Reihe irgendwann in dieser Art Fantasy enden würde, die oft uA von Drachen bevölkert wird. Immer wieder taucht der Begriff schließlich auf und dieses Mal hat er es sogar in den Titel geschafft. Das verhieß für mich nichts Gutes. Ich mag diese „Drachen-Fantasy“ einfach nicht, und es würde mich enttäuschen, wenn „The Wall“ sich als eine solche Geschichte entupuppt würde. Doch zum Glück sieht es erstmal nicht danach aus.
Ganz im Gegenteil schlägt die Reihe mit diesem dritten Teil einen Weg ein und ein Thema an, das ich heiß und innig liebe! Ich war ja so froh und dankbar! Mit verlassenen Laboren, Experimenten und in seltsame Flüssigkeiten eingelegten Wesen kriegt man mich einfach immer! Mehr verrate ich dazu besser nicht. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen. Auch weil es schon ein heftiger Kontrast ist zum bisherigen Schauplatz draußen, in und um die Höhle, auf Wiesen und an Teichen. So viel Natur, da wirkt ein Labor schon ziemlich schräg dagegen.
Doch was genau hat es damit auf sich? Die Gruppe erhält zwar mit dieser Entdeckung ein paar Antworten, aber sie wirft ebenso viele neue Fragen auf. Da darf man auch als Leser mitknobeln. Einige nützliche Utensilien finden sie außerdem, was für einen kurzen Moment der Freude sorgt. Auch ich war eine Weile wirklich erleichtert, dass das Leben für die Gruppe nun etwas besser zu werden scheint.
Doch natürlich sind da weiterhin die Gefahren, die sich schon in den vorigen Teilen bedroht haben. Die Carnivoren, die „Drachen“ und was man von dem verschrobenen Tyrell halten soll, weiß man ebenfalls noch nicht so recht. Ich bin noch immer hin- und hergerissen, ob man ihm trauen kann, oder ob man das lieber sein lassen sollte.
Ansonsten geht der schon bekannte Kampf ums Überleben weiter. In dieser Hinsicht bietet der dritte Teil nicht allzu viel Neues. Vorrichtungen werden hergestellt, Expeditionen unternommnen und alle naselang bebt die Erde und lässt Steine hageln. Sicher kann sich die Gruppe so nur sehr selten fühlen. Obendrein brodelt es weiterhin unter den vielen verschiedenen Persönlichkeiten, die in der Wand aufeinander prallen. Einige sind schlicht unsympathisch und ich muss gestehen, dass es mich nicht sonderlich gerührt hat, wenn einem von ihnen etwas zustieß. Andere mag ich wirklich sehr gerne und um sie bange ich jedes Mal aufs Neue. Wie wird das alles nur ausgehen? Wer von ihnen wird es letztlich schaffen? Einblicke in die Vergangenheit einiger Charkatere helfen zusätzlich, sich die Chancen einzelner Personen auszurechnen.
Der dritte Teil endet mit dem fiesesten Cliffhanger bisher in der Reihe. Her mit Teil vier, aber ganz, ganz fix, bitte!
Nachdem der vorige Teil sprachlich für mich total aus dem Rahmen fiel, liest sich Teil drei wieder so angenehm wie ich es vom ersten Band kenne. Trotz vieler beschreibender Passagen ist es nie anstrengend und die Dialoge lesen sich ohnehin schön flüssig und locker. Es ist beeindruckend, auf wie viele verschiedene Arten man eigentlich sehr ähnliche Geschehnisse beschreiben kann. Aber genau das finde ich speziell hier wichtig, denn am hauptsächlichen Schauplatz ändert sich halt kaum etwas.
Das Cover finde ich dieses Mal richtig schön gruselig mit der Hand hinter der bereits vertrauten Tür. Ich finde ja, dass man rechts sehr schemenhaft sogar so etwas wie einen Kopf erkennen kann. Na, das wäre doch mal was!
Fazit: „Unter dem Drachen“ hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Gruppe macht eine weitere wichtige Entdeckung, die auch den Leser zu neuen Spekulationen veranlasst. Und sie ist obendrein noch ganz nach meinem Geschmack. In dieser Richtung darf die Geschichte gerne weiterhin gehen. Außerdem brodelt es weiter ganz ordentlich in der Gruppe, sodass man sich völlig gerechtfertigt fragen darf, ob die Situation nicht doch rigendwann eskalieren wird.
Titel: The Wall (03) – Unter dem Drachen
Autor: wird noch bekannt gegeben
Format: Kindle Edition
ASIN: B00OYUJ4OA
Preis: 1,49
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