Die Wand hat ihr erstes Opfer gefordert. Der Gruppe ist spätestens jetzt bewusst, dass es ums nackte Überleben geht. Der Mangel an Nahrung und Wasser wird allmählich zum Problem. Hinzu kommt, dass weitere Überlebende aufwachen und für Streitigkeiten innerhalb der Gruppe sorgen. Mila Radic ist eine von ihnen. Warum reagiert Conrad Bergmann so entsetzt, als er sie sieht?
Auf der Suche nach Wasser teilt sich die Gruppe schließlich auf. Ein Team erkundet das riesige Höhlensystem, während Mila sich Jack Darys Team anschließt, das sich im dichten Nebel die Wand emporkämpft, auf der Suche nach dem Wasserfall. Noch ahnen beide Teams nicht, was sie vorfinden werden, und dass nicht alle lebend zurückkehren.
Mit „Der Angriff“ geht die Reihe in die zweite Runde. Ich muss gestehen, dass ich es kaum abwarten konnte, so gut hatte mir der erste Teil gefallen.
An der Situation der Gruppe hat sich natürlich nichts verändert. Dafür wachen weitere Menschen in der Höhle auf und der Kreis erweitert sich. Es stoßen neue Leute dazu um die sich allerdings ebenfalls so manches Geheimnis rankt. Das spürt man ganz deutlich. Genauso deutlich merkt man aber auch, dass sich einige von ihnen doch kennen oder einander zumindest bereits mal begegnet sind. Da fängt man ganz automatisch an, nach Verbdindungen und Erklärungen zu suchen, was einen Teil der Spannung ausmacht.
Zudem sind bringen neue Figuren immer auch neue Eigenschaften mit ein, und schon in der alten Gruppe aus Teil 1 gab es Mitglieder, die einander alles andere als wohlgesonnen waren und für Ärger und Aufruhr sorgten. So ist zB Mila ebenfalls ein starker Charakter. Und ausgerechnet zu dem Unruhestifter Bergmann scheint eine Verbindung zu bestehen. Wie auch immer die genau aussehen mag. So gefährlich wie die Umstände alleine schon sind, doch die verschiedenen Persönlichkeiten, die hier aufeinandertreffen, sind genauso wenig zu unterschätzen.
Einen weiteren Teil Spannung steuern bestimmte Entdeckungen bei, die die Gruppe nach und nach macht. Die meisten sind bedrohlicher Natur. So ereignet sich ein merkwürdiges Beben, eine seltsame „Leichenkammer“ wird entdeckt und dann sorgt etwas für pures Grauen, das sich im ersten Moment als Rettung dargestellt hat. Letzteres sorgte bei mir außerdem für einen gewissen Ekel, was mir immer gut gefällt bei solchen Geschichten. Solange ich nicht selber gezwungen bin, so etwas zu essen, sehe ich anderen gerne mit Schaudern dabei zu 😉
Allerdings ist bei mir auch die Angst geblieben, dass die Reihe noch in eine Richtung von Fantasy abdriftet, mit der ich gar nichts anfangen kann. Es ging in Band 1 mit einem „Merlin“ los, im zweiten Teil nun entdeckt die Gruppe etwas, das Drachen ins Spiel bringt, und sei es nur als Symbol auf einem Schalter. Bitte nicht, bitte, bitte nicht. Bitte lass es nicht auf solche Fantasy rauslaufen. Diese Ungewissheit ist ehrlich gemein. Denn einerseits gefällt mir die Reihe bislang wirklich richtig gut. Aber wenn es mit den Drachen mehr auf sich hat und sie noch eine größere Rolle spielen werden, dann würde mir das die Reihe andererseits ehrlich verleiden. Ich hoffe also wirklich, dass sie nicht mehr werden als ein Symbol auf einem Schalter. Das reicht mir voll und ganz.
„Der Angriff“ las sich ebenso gut und leicht wie sein Vorgänger. Einmal mehr ein Beweis, dass eine Geschichte ruhig flüssig und leicht zu lesen sein kann, ohne dass sie dabei an Spannung und Intensität verliert. Ganz im Gegenteil sorgt das bei mir -zusammen mit der Kürze der Geschichte- für ein recht atemloses Lesevergnügen. Daran merkt man halt doch ganz deutlich, dass hinter der Geschichte Könner stecken. Und daran, ich kann es aus negativer Erfahrung mit solch günstigen eBooks gar nicht genug loben, dass man hier nicht ständig über inhaltliche Fehler oder Schreibfehler stolpert.
Das Cover ähnelt stark dem des ersten Teils, ohne dass es aber negativ auffällt. Es zeigt einfach auf, dass es sich hier um eine Reihe handelt. Lediglich die Farbe und der Ausblick durch das „Fenster“ ist ein anderer. Man muss bei dieser Aussicht aber schon genau hinschauen um darin etwas zu erkennen. Zumindest wenn man die Geschichte nicht bereits gelesen hat. Ich habe erst hinterher etwas darin erkannt.
Fazit: Ein rundum gelungener zweiter Teil. Neue Figuren kommen ins Spiel, die Gruppe macht interesante und grausige Entdeckungen und bringt sich aus der Not heraus in gefährliche Situationen. So ist es spannend bis zum Schluss. Außerdem finden sie etwas, bei dem man sofort merkt, dass es wichtig ist. Doch einordnen kann man es trotzdem nicht, so sehr man grübelt. Und ich habe die ganze Zeit ordentlich gegrübelt. Man kommt einfach nicht umhin, hier stetig nach einer Erklärung zu suchen.
Titel: The Wall (01) – Erwachen
Autor: wird noch bekannt gegeben
Format: Kindle Edition
ASIN: B00OI8081G
Preis: 1,49
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