Die sechzehnjährige Kirsten Clark ist alles andere als begeistert, als sie mit ihren Eltern in das große, abgelegene Haus ihres jüngst verstorbenen Großvaters ziehen soll. Schließlich ist sie ein Kind Manhattans, und das Leben auf dem Lande ist gar nicht nach ihrem Geschmack. Doch gerade, als ihr ihre Eltern den Umzug versüßen und sie sich vornimmt, dem Haus eine Chance zu geben, geschehen mysteriöse Dinge; Poster werden von den Wänden gerissen, Bücher liegen zerfleddert unter dem Regal. Und was hat es mit dem Gesicht eines Mädchens auf sich, das sie zufällig auf Film bannte? All das ist erst der Anfang, wie sich zeigt, denn das wahre Grauen steht ihr noch bevor. Das, was in diesem Haus lauert, ist mörderisch!
Ich habe mir den Probemonat Amazon Unlimited gegönnt und bin dadurch unter Anderem zu diesem eBook gekommen. Das klang in meinen Ohren ganz gut, zumal ich Gruselgeschichten mag, erst recht, wenn darin Jugendliche die Hauptrolle spielen.
Nachdem man Kirsten und ihre Haltung dem Umzug von New York in eine ländliche Kleinstadt in Maine gegenüber kennengelernt hat, dauert es gar nicht lange bis sich zum ersten Mal Unheimliches im alten Haus von Kirstens Großvater tut. Es beginnt mit einer seltsamen Erscheinung auf einem Foto, Gerüchten um Kirstens Opa, der angeblich wirres Zeug erzählt hat als er noch lebte, und geht dann mit Geistererscheinungen im Haus ganz handfest zur Sache.
Soweit hat mir die Geschichte also ganz gut gefallen. Es ist lange eine sehr klassisch anmutende Geistergeschichte, die aber durchaus zu erschrecken weiß. Und das spreche ich solch klassisch angehauchten Geisterstorys sonst gerne ab. Aber „Willkommen im Horrorhaus“ hat mir tatsächlich ab und zu eine Gänsehaut bereitet.
Gemeinsam mit Kirsten und ihren neuen Freunden Lizzy und Paul geht man dem unheimlichen Geschehen auf den Grund. Das ist ganz spannend und man kann gut mit ihnen knobeln, was wieso in dem alten Haus vor sicht geht. Außerdem rüstet das Geistergeschehen im Haus nach und nach deutlich auf, denn selbstverständlich liegt dem Spuk absolut nichts daran, dass man ihm ein Ende setzt. Also fährt er härtere Geschütze auf. Alleine die Vorstellung von diesen Spinnen…brrrr!
Nicht so gut gefallen hat es mir, dass die Kids dieses „Bibel“ finden. Bis dahin war die Geschichte eine sehr ordentliche Geisterstory gewesen. Mit diesem Buch ging es mir schon zu sehr in Richtung Horror und das wirkte auf mich etwas übertrieben im Vergleich zum Rest. Glücklicherweise versteift man sich darauf nicht, sondern kehrt anschließend zur Spukgeschichte zurück. Trotzdem war das ein Schrecken.
Das Ende fiel mir fast zu leicht aus. Da war der Weg bis dahin so beschwerlich und gefährlich und dann ist das Ende so einfach gestrickt. Das hätte gerne aufwendiger sein dürfen. Die vorangegangene Handlung hätte das allemal gerechtfertigt.
Was ich mich bei eBooks, die es für vergleichsweise kleines Geld gibt, immer wieder frage: liest da niemand nochmal drüber ehe es online gestellt wird? Ich habe so einige Schreib- und Wortfehler gefunden. Außerdem klang mir der Schreibstil ab und zu etwas unbeholfen. Und ja, natürlich ist es nicht so dolle, wenn man zB alle naselang „Kirsten“ liest. Aber es fällt genauso auf, wenn man dadurch Abhilfe schaffen will, dass man mal „Kirsten“ schreibt, dann mal „die Schülerin“ oder „die Sechzehnjährige“, und das im zuverlässigen Wechsel. Das ist dann einfach zu betont abwechslungsreich. Trotzdem las sich die Geschichte für mich zügig und flüssig weg, was auch an den vielen Dialogen lag. Das fand ich richtig gut. Ich weiß, wie ich mir beispielsweise einen Geist vorzustellen habe. Den muss man mir nicht lang und breit beschreiben. Dann lieber mehr Dialoge, das bringt Tempo rein.
Das Haus auf dem Cover wirkt schön finster und bedrohlich. Ein richtiges Spukhaus eben. Die Lichtspielereien tun ein Übriges dazu. Das Motiv passt prima zum Titel und der Geschichte.
Fazit: Eine spannende Gruselgeschichte, die einmal kurz in Richtung Horror abdriftete (was nicht gepasst hätte), sich dann aber zum Glück wieder fing. Abgesehen davon, dass mir das Ende zu einfach und schnell abgehandelt wurde, hat mir „Willkommen im Horror-Haus“ Spass gemacht und für die eine oder andere Gänsehaut gesorgt. Hier und da liest sich die Geschichte etwas unbeholfen oder bemüht, aber insgesamt hat das meinen Lesefluss nicht allzu sehr aus dem Takt gebracht. Für die kleine Gänsehaut zwischendurch ganz empfehlenswert. Vor allem für jugendliche Leser.
Titel: Willkommen im Horror-Haus
Autor: Gunter Arentzen
Seiten: 145 (gedruckt, geschätzt)
Format: Kindle Edition
ASIN: B00OO1LQYK
Preis: 3,60 (eBook)
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