Ein Streich sollte es sein, als Michael dem Vogel in der Kuckucksuhr den Kopf nach hinten drehte. Doch plötzlich scheint die Zeit rückwärts abzulaufen. Was er auch anstellt, jeder Tag wirft ihn weiter in die Vergangenheit zurück. Wird am Ende gar seine Geburt rückgängig gemacht?
Auch bei diesem Band war es das Cover, das mich lockte. Dieser Vogel sieht schon sehr schaurig aus, oder? Da wird man schnell neugierig, was es mit ihm und der Uhr auf sich hat.
Doch ehe die Uhr zum zentralen Thema wird, erzählt Michael erstmal von seiner Familie. Vor allen von seiner kleinen Schwester Tara, die ihn ständig ärgert und in gefährliche, peinliche und verhängisvolle Situationen bringt. Jedes Mal gelingt es ihr, ihm die Schuld an Dingen in die Schuhe zu schieben, die sie angestellt hat. Michael tat mir richtig leid. Und ganz ehrlich, an seiner Stelle hätte ich mir die Kleine in einem unbeobachteten Moment gepackt und mal so richtig…ihr wisst schon!
Dann allerdings wird die Kuckucksuhr geliefert und fortan steht sie im Mittelpunkt der Geschichte. Denn als Michael mithilfe der Uhr versucht, sich an Tara zu rächen, stolpert er geradewegs in die größte Katastrophe, die man sich denken kann.
Plötzlich läuft die Zeit rückwärts. Und zwar nicht nur für einen Tag, sondern weiter und weiter. Jeden Morgen, den er erwacht, ist er ein paar Jahre jünger geworden. Wenn das so weitergeht, wird er noch verschwinden! Zum Glück bleibt Michael sein zwölfjähriger Verstand erhalten. Darüber war ich ehrlich froh. Denn so wird die Geschichte schön vernünftig erzählt. Ich mag mir nicht vorstellen, wie sie geklungen hätte, wenn sie plötzlich von einem Kleinkind weitererzählt worden wäre. Aber das hätte ja schon alleine deshalb nicht funktioniert, weil Michael dann nicht so zielstebig hätte versuchen können, dem Fluch entgegenzuwirken.
Ich fand seine Unternehmungen spannend, denn lange sieht es nicht so aus als könne er seine Verjüngung aufhalten. Als er schließlich als Baby im Buggy durch die Gegend geschoben wird, dachte ich ehrlich, es würde überhaupt nicht mehr klappen. Es gibt noch eine andere Geschichte in der Reihe, in der jemand immer jünger wird, doch da wird das Problem wesentlich schneller ausgelöst. Mit Michael treibt Stine es dagegen wirklich bis hart an die Grenze. Und genau das macht halt die Spannung aus!
Das Ende hält für Michael und auch für den Leser noch eine weitere Überraschung bereit. Ich fand sie richtig gut und konnte Michaels Entscheidung voll und ganz nachvollziehen.
Ich glaube, so schnell habe noch kein Buch der „Gänsehaut“-Reihe gelesen. An einem Tag war es in den Pausen auf der Arbeit ausgelesen. Mir hat aber eben auch Michaels Erzählweise richtig gut gefallen und spannend fand ich die Geschichte ebenfalls. Da fällt es schwer, das Buch mal zur Seite zu legen.
Man muss sich natürlich fragen, wie dieser riesige Vogel in die Kuckucksuhr passt, aber davon abgesehen finde ich diesen Vogel ehrlich ziemlich gruselig mit dem spitzen Schnabel, den Krallen und dem bösen Blick. Dafür sieht sein Gefieder schön golden und flauschig aus.
Fazit: Eine meiner Lieblingsgeschichten aus der Reihe. Sie ist spannend bis zum Schluss und zum ersten Mal hätte ich es Stine zugetraut, dass es einer seiner Figuren am Ende ganz übel ergehen könnte. Das war neu für mich. Von dieser Art Geschichten darf es gerne mehr geben!
Titel: Gänsehaut (11) – Die unheimliche Kuckucksuhr
Autor: R.L. Stine
Seiten: 128
Verlag: cbj / Random House
ISBN: 978-3570203569
Preis: gebraucht ab 0,01 (TB)
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