Okt 05 2014

Rezension – Gänsehaut (17) – Der Schrecken, der aus der Tiefe kam (R.L. Stine)

Billy und seine jüngere Schwester Sheena verbringen die Sommerferien auf dem Forschungsschiff ihres Onkels, eines berühmten Meeresbiologen. Beim Schnorcheln wird Billy plötzlich von einem Hai angegriffen. Aber bevor dieser ihm etwas antun kann, wird er von einem rätselhaften Wesen vertrieben – von einer Meerjungfrau. Der Onkel fängt das Wasserwesen mit dem Fischernetz ein. Von nun an kämpft Billy für die Freiheit seiner Lebensretterin, auf die sogar eine Prämie ausgesetzt ist. Endlich hat er seinen Onkel überredet, die Meerjungfrau wieder ins Meer zurück zu lassen, – da tauchen finstere Gestalten auf, die nicht so leicht zu überzeugen sind.

Heute gibt es wieder eine Besprechung zu einem Buch meiner Lieblingsbuchsnacks für zwischendurch: den „Gänsehaut“-Büchern.
Dem Cover zufolge hatte ich mir von dieser Geschichte eine gruselige Story um einem Hai versprochen. Haie sind ja auch aktuell gerade sehr gefragt im Horrorgenre. Mit mehr oder minder guten Umsetzungen.
Allerdings wurde ich ganz schön enttäuscht, denn der Hai vom Cover hat genau einmal einen Auftritt. Er greift Billy an, doch der wird von einer Meerjungfrau geretttet. Toll, aber da habe ich mich dann doch gefragt, was eine Meerjungfrau in einem „Gänsehaut“-Buch zu suchen hat. Vor allem, wo es nicht einmal eine böse Meerjungfrau ist, was ich ja noch hätte durchgehen lassen.
Von nun an dreht sich alles um die Meerjungfrau, hinter der natürlich mehrere Leute her sind, die auch alles daran setzen, sie zu bekommen. Das ist zwar mitunter ganz spannend und was einen der Mittäter angeht, erlebt man eine ordentliche Überraschung, aber insgesamt war es mir zu viel Fantasy und ganz klar zu wenig Grusel. Genau genommen, fand ich die Geschichte zu keinem Moment gruselig, nicht einmal schauerlich.
Hätte es mich nicht interessiert, ob Billy und seine Freunde die Meerjungfrau würden retten können, und hätte ich nicht bis zuletzt darauf gehofft, dass mich doch noch irgendein Grusel anspringt, hätte ich das Büchlein sicher bald zur Seite gelegt. So habe ich bis zum Schluss durchgehalten, allerdings ohne das die Hoffnung auf Grusel erfüllt wurde.
Das Ende ist überraschend offen gehalten. Ich habe nicht die ganze „Gänsehaut“-Reihe auf dem Schirm, daher weiß ich nicht, ob sie irgendwann mal fortgesetzt wurde. Zu wünschen wäre es, und dann bitte wieder gutmachen, was diese Story leider versiebt hat.

Wie üblich ist „Der Schrecken, der aus der Tiefe kam“ super leicht und flott zu lesen. Das macht diese Bücher für mich zu den idealen Snacks für zwischendurch. Und der überwiegend jungen Leserschaft kommt das so sicher sehr entgegen. Die Kapitel sind appetitlich kurz, sodass man immer denkt „ach, eins noch“. Und mit gerade mal 123 Seiten ist das Buch auch nicht besonders stattlich.

Das Covermotiv hat mich also total in die Irre geführt. Dennoch mag ich es. Ich mag Haie (ich mag auch diese unsäglichen Hai-Filme, die gerade im Umlauf sind) und natrülich bangt man sofort um den Menschen, dessen Beine über dem Hai im Wasser baumeln.

Fazit:  Für mich ist dies kein richtiges „Gänsehaut“-Buch, denn die Geschichte ist zwar recht spannend, aber niemals gruselig. Stattdessen geht sie mehr in Richtung Fantasy, und das erwarte ich nicht von dieser Reihe. Eine Gänsehaut bekommt man hier ganz klar nicht. Schade.


Titel: Gänsehaut (09) – Der Schrecken, der aus der Tiefe kam
Autor: R.L. Stine
Seiten: 123
Verlag: cbj / Random House
ISBN: 978-3570204177
Preis: gebraucht ab 0,01

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